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The Making of Suzukazumi

Kalligraphietusche aus Suzuka – Präsentation im Siebold Museum – 18 Juni bis 16. Oktober

Haben Sie selbst schon einmal an einem Kalligraphie-Kurs teilgenommen oder ziert ihr Heim oder Büro eine Kalligraphie? Das Interesse an der Kunst bzw. dem Weg des Pinselschreibens wächst. Doch wer hat sich je Gedanken gemacht über „die Kunst vor der Kunst“, also wie das Material dieser Kunst, hier die Kalligraphie-Tusche, über viele Stufen und Jahre entsteht? Welche geographischen und klimatischen Voraussetzungen dafür nötig sind, woraus Tusche überhaupt besteht, damit sie hält und so zart duftet, welche Vielfalt es im Reich dieser filigran verzierten Tuschsteine es gibt? 

Sobald der Kalligraph zum Pinsel greift, ist die Arbeit des Tuschemeisters getan. Seine Arbeit verschwindet, löst sich auf, transformiert ins künstlerische Werk. Wie gut und ausdrucksstark dieses wird, hängt von der Qualität der Vorarbeit des Tuschemeisters ab.

Während eines Studienaufenthaltes an der Mie-Universität 2010 lernte die Kuratorin der Ausstellung, Frau Beate Wonde, in Suzuka — neben Nara dem Zentrum der traditionellen Tusche-Herstellung in Japan — Meister Kidô in der Werkstatt seiner Firma Shinseidô Co.,Ltd kennen. Damals entstand die Idee, dieses traditionelle Handwerk auch in Deutschland vorzustellen. Ein Komitee wurde gegründet und bei einer Veranstaltung um Unterstützung geworben. 2019 konnte die als Wander-Ausstellung konzipierte Präsentation in der Mori-Ôgai-Gedenkstätte gezeigt werden. Zur Langen Nacht der Museen führte Meister Kidô in Berlin vor, wie aus einen rabenschwarzen Tuscheteig Tuschsteine geformt werden.

Nach zwei Jahren Corona-Aufschub freuen wir uns, diese Präsentation nun im Siebold-Museum zeigen zu können.