Zum Hauptinhalt springen

"Das Bürgerbräu fragt … den Peronalberater Michael Beckhäuser"

Herr Beckhäuser, 20 Jahre gibt es Ihre Personalberatung jetzt schon. Wie hat das denn alles angefangen?

In die Personalberatung wurde ich ja quasi hineingeworfen, hineingeschubst. Gelernt habe ich erst mal Industrie- und Verlagskaufmann bei der Zeitung „Neue Westfälische“ in Bielefeld. Danach war ich Vertriebsleiter bei einer Verlagstochter von Bertelsmann in München und kam dann zu Adecco. Das ist der Weltmarktführer im Bereich Personaldienstleistungen – vorwiegend in der Zeitarbeit. Hartes Geschäft, harte Schule in der Personalarbeit, immer Zeitdruck – schnelles Handeln war gefragt.

Die Arbeitsvermittlung war ja damals Monopol des Arbeitsamtes. Dieses Monopol wurde im August 1994 gekippt und ich bin kurz danach 1995 in die Branche zu Adecco gekommen. Mein damaliger Chef hat mir in meiner Niederlassung das Zimmer für Personalvermittlung gezeigt und gesagt: „Kümmern Sie sich mal darum!“ Unterlagen von über 300 interessierten Bewerbern lagen hier unbearbeitet gestapelt…

 

Kaltes Wasser! Wie haben Sie das denn gemeistert?

Da war erst mal Struktur reinzubringen. Cluster bilden – Buchhalter zu Buchhalter, Facharbeiter zu Facharbeiter, etc. – ganz einfach zunächst. Eingangsbestätigungen versenden und dann Interviews führen, um die Bewerbungsunterlagen zu qualifizieren. Dann klassische Vertriebsarbeit. Wer könnte Bedarf haben? Briefe schreiben, Kontakte knüpfen, telefonieren. Und das alles händisch – ohne Computer!

Jetzt nähern wir uns ja dem Beginn Ihres eigenen Unternehmens.
Wie kam es denn dazu?

Ich war ja damals schon Geschäftsführer und ich wollte raus aus dem aufreibenden Zeitarbeitsgeschäft. Die Frage war, was kommt denn jetzt? Werde ich Autoverkäufer? Grübel, grübel...

An einem goldenen Spätherbsttag bei einem Spaziergang auf der alten Mainbrücke hatte ich aus heiterem Himmel die Blitzidee: „Ich mache mich selbständig!“

Dann ging alles ziemlich schnell. Dass es weiter Personalvermittlung sein wird, war von Anfang an klar. Da hatte ich schon Routine und das hat mir Spaß gemacht. Ich wollte mich allerdings auf Fach- und Führungskräfte spezialisieren. Der Firmenname war nach einigen Gesprächen gefunden – Kein Fantasiewort, mein Name sollte es sein. Was will ich machen: Personal suchen und Lösungen finden. Also: Beckhäuser | Personal & Lösungen. Einfach, klar und direkt – so wie ich.

Am 1. Januar 2002 war der Startschuss und punktgenau wurde im Gründerzentrum (TGZ) bei der IHK ein Büro frei. Meine Lebensgefährtin Tanja Blum stieg ins Unternehmen mit ein und ab 1. August 2002 firmierten wir dann gemeinsam als GbR. An dem Tag haben wir mit einem Glas Champagner auf der Steinburg auf unsere gemeinsame berufliche Zukunft angestoßen. Und – da schließt sich der Kreis – dort werde ich zum 20. Jubiläum mit vielen Wegbegleitern wieder feiern.

Tanja und ich haben uns mit unseren Fähigkeiten und Vorlieben perfekt ergänzt. Sie hatte ein großes Organisationstalent, konnte gut mit Zahlen und hat alle Aufgaben im Office mit Bravour gemeistert. Das gab mir den Freiraum „nur“ für Vertrieb und Marketing da zu sein.

 

Wie kamt ihr denn dann aufs Bürgerbräu Gelände?

Naja, irgendwann ist man dann ja aus den Gründerschuhen herausgewachsen. Wir waren in ein Büro im Gewerbegebiet Ost gezogen und haben uns täglich über den miesen Internetzugang geärgert – wo ja viel unserer täglichen Arbeit geleistet wird. Über den Kontakt zum LUST AUF GUT Magazin, das ja auch seinen Sitz am Bürgerbräu-Gelände hat, bin ich auf das Areal aufmerksam geworden, das damals gerade im Umbau war. Also tatsächlich bin ich wegen des Glasfaseranschlusses aufs Bürgerbräu gezogen. Wir haben uns aber sehr schnell in das Areal mit seiner tollen Architektur und dem ganz besonderen Charme verliebt.

Über 250 Kunden, Partner und Freunde waren zu unserer Büroeröffnung im Sudhaus. Und nach wie vor sind die Besucher in unseren Räumen beeindruckt von der Atmosphäre.

 

Was macht denn jetzt im Rückblick für Sie den Unterschied aus zwischen dem Angestelltendasein und der selbstständigen Tätigkeit?

In der Selbständigkeit konnte ich endlich alles selbst bestimmen, war autark und unabhängig. Für mich stand nie der Verdienst im Vordergrund. Da war ich als angestellter Geschäftsführer besser dran. Selbstverantwortliches Handeln war einfach wichtiger und wiegt alles andere auf. Die Werte haben sich fundamental verändert.

 

Wo sehen Sie Ihre größten Erfolge?

Das Beckhäuser-Team hat bisher über 1.000 Mandate bearbeitete, daraus entstanden mehr als 500 erfolgreiche Vermittlungen. Zahlreiche Veranstaltungen, darunter alleine 55 Beckhäuser Personalforen, richtete das Unternehmen in seiner 20-jährigen Firmengeschichte aus. Das Team weist gleich mehrere Besonderheiten auf: 100 Jahre Berufserfahrung mit verschiedenen Expertisen sind hier versammelt und der Frauenanteil von 87,5 % dürfte in der Würzburger Unternehmenslandschaft eher ein außergewöhnliches Bild abgeben.  

Daneben konnte ich im Laufe der Zeit viele meiner Überzeugungen und Werte in die Tat umsetzen. An erster Stelle: mein Unternehmen in allen Bereichen nachhaltig aufzustellen. Das heißt nicht nur ein nahezu papierloses Büro, alle verwendeten Materialien möglichst ökologisch zu beschaffen und zu verwenden, Firmenfahrzeuge natürlich elektrisch, sondern vor allem nachhaltige Kunden- und Mitarbeiterbindung aufzubauen. Die Kunden schätzen die hohe Qualität im Aftersales, die Mitarbeiter die Einbindung in die Firmenentwicklung durch Strategiemeetings, Zielgespräche und demnächst sogar die mögliche Beteiligung am Unternehmen. Mit diesem Paket hatten wir uns als erste Personalberatung in Deutschland mit dem EMASplus Zertifikat qualifiziert!

In meiner beruflichen Entwicklung haben Mentoren immer eine große Rolle gespielt. So ist die Stiftung Neue Perspektiven entstanden. Die Stiftung kommt direkt aus meinem Berufsalltag. Neben der rein finanziellen Unterstützung von Projekten werden Seminare und Coachings zur Persönlichkeitsentwicklung durchgeführt. So können wir die soziale und berufliche Integration benachteiligter bzw. talentierter junger Menschen fördern.

Quasi eine „Non Profit-Arbeitsvermittlung“.

 

Was waren die bittersten Momente der letzten 20 Jahre?

Der Tod meiner Partnerin Tanja vor drei Jahren! Das hat mein ganzes privates und berufliches Leben erschüttert. Mein Team hat mit mir getrauert – sie haben ja eine geschätzte Kollegin und Chefin verloren. Und sie haben mir dann geholfen, die Firma umzustrukturieren, Aufgaben neu zu verteilen und langsam wieder Kraft und Mut zu schöpfen.

 

Was waren die schönsten und besten Momente?

Eindeutig der beste Moment war unsere 10-Jahres-Feier auf dem Flughafen in Hettstadt. Ein grandioses Fest mit Rundflügen, Feuershow, Pauken und Trompeten. Sehr viele meiner Kunden und Geschäftspartner waren da. Ein gutes Gefühl der Wertschätzung und Verbundenheit – ein sehr emotionaler Moment.

 

Und wie soll es weiter gehen?

Zunächst feiern wir das 20-jährige Jubiläum auf der Steinburg – unserem Startpunkt vor genau 20 Jahren. Das Unternehmen wird sich in nächster Zeit immer weiter fokussieren und hauptsächlich Führungskräfte im gehobenen Managementbereich sowie Top-Spezialisten unterstützen, begleiten und vermitteln.

 

Herr Beckhäuser, vielen Dank für deine Zeit und deine Offenheit.
Das Bürgerbräu-Team wünscht Ihnen für die Zukunft viel Erfolg und gutes Gelingen


Beckhäuser
Personal & Lösungen e.K.

Bürgerbräu | 02 Sudhaus
Frankfurter Straße 87
97082 Würzburg


0931/ 7 80 12 60


info@beckhaeuser.com
www.beckhaeuser.com